RIMAX is watching you

Kam gestern per Email über einen Mailverteiler:

»Waren wir am Donnerstag beim godspeed you Konzert noch überzeugt, mit dem Primavera Sound Festival auf einen Geheimtipp gestoßen zu sein, wurden wir gestern eines besseren belehrt. Vor dem Poble Espanyol eine 150 Meter Schlange dichtgedrängter Wartender. Wartezeit an die zwei Stunden. Schuld daran: jedem Festivalbesucher werden elektronisch die Fingerabrücke abgenommen! Somit verfügen die Organisatoren über eine Datenbank von ca. 5000 Fingerabrücken. Gerlinde und ich blättern das Festivalprogramm nach Hinweisen zum Datenschutz durch. Doch mit keinem Satz verpflichten sich die Veranstalter, die Fingerprints samt dazugehöriger Daten (die haben auch meinen Namen!) NICHT weiterzugeben. Doch die Abstrusitäten gehen weiter. Auf allen I love PS T-Shirts ist darunter ein Fingerprint und der Name der „Sicherheitsfirma“ Externer Linkrimax abgedruckt. Selbstbeschreibung der Frima auf der Homepage: It is our mission to provide our distributors and end-users with innovative, exciting, but functional products at the best possible prices. We are a young forward-thinking company constantly searching for new products and ideas. We are not restricted by big company politics and offer a level of service to our partners and end-users that is second to none in the industry.«

Datenschutz in Spanien? Not yet!

»Als wären das noch nicht genug Gründe, in einen Verfolgungswahn zu fallen, bemerken wir plötzlich, dass auch ds Symbol von Primavera Sound einen Fingerprint erstaunlich ähnlich sieht. Also versuchen wir mal, einige
Spanier zu ihrer Meinung dieser Art der „Sicherheitskontrolle“ zu befragen, stoßen dabei aber auf eher ungewöhnliche Antworten. Jaja, das lange Warten draussen ist eine Frechheit, und dann funktioniert der Fingerprintscanner noch nicht mal ordentlich. Datenschutz in Spanien also
kein Thema? Aún no. Not yet. bekommen wir zur Antwort.

Für meine Kollegen Gerlinde und Albert ist es aber überhaupt schwer, mit
dem spanischen Publikum in Kontakt zu treten. Wie gesagt, Englisch
beherrschen die so gut wie wir Latein. Das bekommen auch wieder die vielen Bands zu spüren, die versuchen, sich mit dem Publikum zu unterhalten. Etwa Belle&Sebastian. Auf ihre Ansage I’m sorry, but I don’t speak any Spanish. I hope you won’t mind if we lay another song from our new album ernten sie nur Schweigen.

Es wird gerockt

Und da das mit der Komunikation nicht so gut hinhaut, wird eben ordentlich gerockt. Besonders gut gefallen haben mir dabei Tocotronic, die bei ihrem ersten Spanienauftritt ihre Liebe zu harten, verzerrten Gitarrenriffs ausleben. Danach präsentiert Martin Gretschman alias Console mit 5 köpfiger Band ein ebenfalls gitarrenlastiges Elektroset, das auch mir Tanzlust in die Beine treibt. Im anderen Zelt spielt sich RJD2 mit sechs Turntables zu gleich, was ich ja auch noch nicht oft gesehen habe.
Höhepunkt für die meisten Spanier ist aber das schon erwähnte
Belle&Sebastion Konzert um 2.15 am Hauptplatz des Pueblo Espanyol, einer der schönsten Konzertplätze, die ich in meinem Leben gesehen habe. Als Zugabe erscheinen Belle&Sebastian dann gemeinsam mit Teenage Fanclub auf der Bühne.

Nach 8 Stunden Musik brechen wir gegen halb fünf Richtung Wohnung auf.
Morgen beginnt um eben diese Zeit dann das Peaches Konzert. Davor aber noch Sonic Youth. The White Stripes. Adam Green. Roni Size. Undundund. Jetzt erst mal schlafen.«

Externer Link Andreas@FM4

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