Der Firefox-Fehlstart

Eigentlich sollte der freie Browser Firefox 2.0 erst heute erscheinen. Aber er lag schon gestern frei zugänglich auf den Servern von Mozilla.org zum Download bereit – ohne offizielle Ankündigung. Versuch einer Chronologie. Gegen 13.00 Uhr MESZ begann am Montag die Welle zu rollen. Auf der kollaborativen Nachrichten-Site Digg.com postete ein User mit dem Alias „Murphy71984“ eine Nachricht mit dem Titel „Firefox 2.0 Available To Public“. Der dazugehörige Link führte allerdings nicht zu den offiziellen Servern der Mozilla-Foundation, sondern zum Hoster „Filehippo“.

Die anderen Sites wie Slashdot und Reddit nahmen die Nachricht schnell auf. Um 14.09 Uhr informierte mit Golem.de das erste große deutschsprachige IT-Portal seine Leserschaft über den Start von Firefox 2.0, futurezone.ORF.at und Heise.de folgten mit Links auf die Download-Server von Mozilla.

Um 20.42 Uhr MESZ wies der französische Entwickler Cedric Corazza in der Newsgroup Mozilla.dev.l10n seine Kollegen darauf hin, dass eine von ihm nicht näher spezifizierte französische IT-Site einen direkten Link auf den FTP-Server mit dem Firefox-2.0-Release veröffentlicht habe. Firefox-Entwickler Axel Hecht antwortete ihm um 23.20 Uhr und postete die Nachricht auch in die Gruppe Mozilla.dev.builds.

Um 23.55 Uhr antwortete der für den Firefox-Release zuständige Build-Engineer J. Paul Reed auf Corazzas erstes Posting. Er schrieb, dass die Verzeichnisse der finalen Firefox-2.0-Ausgabe nicht über die Konfigurationsdateien des Webservers gesperrt werden könnten, weil es sonst zu Problemen mit den gespiegelten Download-Servern käme. Außerdem würde es nichts bringen, die Zugriffe über die .htaccess-Datei des Webservers zu sperren, weil dann immer noch die FTP-Anfragen durchkämen.

Reed schrieb auch, wie man mit der Situation umgehen könne: „Am besten ist es, das auf sozialem Weg zu lösen und die Leute zu bitten, mit dem Download zu warten.“

Schon um 23.26 Uhr MESZ hatte Reed auf seinem Mozilla-Entwickler-Blog eine Nachricht geschrieben, in der er die technische Situation erklärte und seinen Ärger über die vorzeitigen Hinweise auf die FTP-Server äußerte.

Um 6.11 Uhr am Dienstag ging eine offizielle Mitteilung von Mozilla.org über den Verteiler von Pressetext.at. Mozilla-Europe-Präsident Tristan Nitot gibt darin zu, dass es sich bei der verlinkten Version tatsächlich um die endgültige Firefox-2.0-Datei handle. Auch er zeigte sich verärgert über den Frühstart: „Wir sind nicht unbedingt glücklich darüber, dass die Leute nun auf die nicht gerade anwenderfreundlichen FTP-Server geschickt werden.

Quelle: Externer LinkFuturezone@ORF

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Zustimmung zur Datenspeicherung lt. DSGVO